Dienstag, 10. August 2010

Glut

Der Tag war so anstrengend wie er schön war. Die Vögel sangen uns Lieder auf unserem Weg und die Blumen grüßten uns artig, als wir vorbeiritten. Es roch nach gefallenem Regen und Wind, der die Grashalme sanft trocken schaukelte. Die Sonne brach schüchtern durch die Wolken und ihre Strahlen erreichten uns durch ein Blätterdach.
Am Abend hielten wir nahe eines großen Steins, der uns Schutz für die Nacht bieten sollte. Wir sammelten Feuerholz und Steine, errichteten ein Lagerfeuer und lagen nah beieinander um uns zu wärmen.
Die Pferde suchten sich ihrerseits etwas essbares und dösten friedlich in unserer Nähe.
Ich atmete tief ein, genoss das Mondlicht, welches mich zart berührte und ließ schließlich meinen Zeigefinger seinen Weg zu Derons Schulter finden. Ich streichelte ihn, sanft wie eine Feder nur, er würde es kaum merken, nichts ahnen von dem was ich dachte. Mein Finger schlich auf leisen Sohlen von seiner Schulter zu seinem Ohr und von dort zum Hals, fand sein ganz eigenes Tempo in kleinen Kreisen. Dann bewegte sich Deron, ich zog meine Hand zurück. Er drehte sich zu mir um und lächelte. Seine Haare waren grau geworden mit der Zeit.
Ich schloss kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete war das lodernde Feuer nur noch eine Glut und Deron war zu Ganndor geworden.