Donnerstag, 30. Oktober 2008

Was nicht in den Karten stand

Vermutlich wäre mein Leben ewig so weiter gegangen, wäre ich nicht älter geworden.
Ich war noch recht jung, als das dunkle Portal geöffnet wurde und die Orks für uns immer bedrohlicher wurden. Meine Familie versuchte es vor mir zu verheimlichen, doch ich hatte ein Gespür dafür, dass etwas nicht stimmte.
Viele Leute aus dem Gebirge hielten ihnen stand, doch letztendlich war ihre Macht einfach größer. Meine Kindheit nahm ihr Ende mit der Vernichtung einiger Dörfer.
Mir war bald klar, dass unser Haus mir nicht die Sicherheit geben konnte, welche es mir immer vorgegaukelt hatte.
Wir schlossen uns dem großen Flüchtlingsstorm an, nachdem Sturmwind fiel und zogen mit ihm nach Lordaeron. Alle außer mein Vater. Für seine letzte Reise hatten die Orks bereits gesorgt.

Montag, 27. Oktober 2008

Die Schatzkiste






Das erste mal kam Magie in mein Leben, als Marilla mir aus ihrem wohlgehüteten Schächtelchen die Karten legte. Die Schachtel war ihr größter Schatz und es gab niemanden der das besser verstand als ich. Die Kiste war mit feinem Samt überzogen - weinrot. Und darauf waren winzige kleine bunte Perlen genäht. Für Marilla jedoch war der Inhalt der kleinen Zauberkiste noch kostbarer. Darin ruhten ihre Karten. Mit ihnen konnte sie in die Zukuft blicken und einem eine Menge über sich selbst verraten.
Ich bettelte mit einer so großen Ausdauer, dass sie mir irgendwann nachgab und mir die Karten legte. Ich schätze, sie wusste, dass meine Mutter sie vor die Tür gesetzt hätte, hätte sie gewusst, was Marilla mir für Künste zeigt. Aber sie erfuhr es nie.
Die drei schicksalshaften Karten die sie für mich umdrehte, waren:
Der Magier, der Wagen und der Turm. Ihre genaue Bedeutung habe ich leider im Laufe der Zeit vergessen, aber das war auch nie wichtig. Mir fiel ständig etwas neues ein, was die Karten bedeuten könnten, auch heute noch.

Samstag, 25. Oktober 2008

Der Anfang

Geboren wurde ich im Rotkammgebirge. Im Hause meiner Eltern. Von meiner Mutter. Ich erwähne das, weil es mir scheint, dass es das einzige ist, was sie und mich verbindet. Großegezogen wurde ich von meiner Amme. Ihr war ich näher, als jedem anderen Menschen, der mich seit meiner Geburt begleitete. Ihr Name ist Marilla. Leider weiß ich bis heute nicht, was aus ihr geworden ist. Aber das weiß man von den wenigsten Menschen zu dieser Zeit.
Wir waren eine reiche Familie. Von Wolkenstein. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Ich wurde auch so behandelt. Mein Vater trug mich auf Händen, wohl sehr zum Leidwesen meiner Amme. Aber sie schaffte es irgendwie, dass ich mir die Traumwelt, welche sie mir geschaffen hatte, zu erhalten. Ich wuchs sehr behütet auf. Ich wuchs sehr einsam auf. Heute denke ich, das eine bedingt das andere. Alles in meinem Leben schien bestimmten Strukturen zu folgen. Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Und, was noch viel wichtiger war, ich unternahm auch nichts dagegen. Für Veränderungen erforderte mein Leben eine Menge Magie und Zauberei.