Donnerstag, 25. Juni 2009

Pfützengesichter

Ich blickte in eine Pfütze und sah in das Gesicht der Fremden. Ihre Haare hingen lang herab, sie waren verfilzt, fettig und strähnig. Ihr Gesicht war schmutzig, die Haut mit schon getrockneten Schlammflecken übersät. Ihre Augen sahen mich trotzig an, das Kinn war stolz vorgereckt.
Sie trug nichts als schlecht zusammengenähtes Leinen, das wie ein Mehlsack an ihr herab hing. Man erkannte keine Formen unter dem Stoff, man sah nur wieder ihre schmutzigen Füße, die ohne Schuhe auf dem Boden standen und begannen ein Loch in den Boden zu scharren.
Ihre Arme waren vor der Brust verschränkt, als sie den Blick etwas zur Seite drehte.
In ihr Blickfeld war nun ein Mann geraten, struppiges Haar, leichte Lederkleidung, die mehr aus Löchern denn aus Leder bestand. An dem Gürtel des jungen Mannes baumelten zwei Dolche, auf seinem Rücken Bogen und Köcher.
Seine Augen funkelten, seine Hände stütze er in die Hüften, wo ein Band versuchte die Hose am rechten Platz zu halten.
"Du siehst ganz zauberhaft aus, Lanea."
"Deron ... Halt' deine Klappe."
Dann verschwanden die Gesichter aus der Pfütze und nur ein Baum spiegelte sich noch darin.

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