Samstag, 13. November 2010

Ruinen von Wolkenstein

"Ich kann nicht." Meine Arme hatte ich vor der Brust verschränkt, um meinen Worten Ausdruck zu verleihen. "Du musst." Deron packte mich am Ellenbogen und setzte sich in Bewegung. Ich blieb stehen, jedenfalls wollte ich das. Leider muss ich zugeben, dass er doch mehr Kraft in den Armen hat als ich in den Beinen. "Ich werde nicht mit dir gehen. Ich bin hier nicht allein."
Ich dachte an Ganndor, der wahrscheinlich noch am Feuer schlafen würde und lächelte.
"Ich weiß. Der Grauzopf hält dir ein Plätzchen am Feuer frei." Derons Blick fiel bitterböse auf mich herab. "Sehr recht. Ich habe schon genug Zeit mit dir verschwendet." Ich drehte mich um und setzte entschlossen einen Fuß vor den anderen. Deron gab nach und ließ mich ein paar Schritte gehen, ehe er mich wieder zu sich zog.
"Vela ich wäre nicht hier, wäre es nicht so wichtig." Sein Ton fiel nun leise und verschwörerisch in mein Ohr.
"Wenn ich mit dir gehe, bin ich nicht besser als du, Deron."
"Du warst nie besser als ich."
"Was soll das heißen?"
"Jeder bekommt, was er verdient, Vela."
Er legte einen Arm um meinen Hals, presste seine Hand auf meinen Mund und schob mich mit aller Kraft davon. Weg vom Feuer, dass noch in der Ferne zu sehen war, weg von Ganndor und mit jedem Schritt weg von mir selbst.
Meine Mauern würden langsam in sich zusammen brechen.
Aber Deron brach nichts, um etwas zu befreien, Deron brach nur noch, um Ruinen zu hinterlassen.

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