Montag, 1. Dezember 2008

Duft von Freiheit

Während ich jeden Tag aufs Neue die Türme der Stadt bewunderte, erinnerte ich mich daran, dass auch der Turm in Marillas Karten vorkam, welche sie für mich gelegt hatte.
Waren damit wohl diese Türme gemeint?
Wusste sie, dass ein großes Unheil auf uns zueilte und wir nach Lordaeron gehen würden?
Ich glaubte fest daran.
Marilla nahm mich manchmal mit in die Stadt, wenn sie Besorgungen zu erledigen hatte.
Einmal stahl ich mich davon. Ich geriet von einer Gasse in die nächste und hatte mich schließlich verlaufen.
Ich fühlte mich elend und befreit zugleich. Ich schnupperte zum ersten Mal den Duft von Freiheit. Und er gefiel mir gut. Um Marilla tat es mir leid, wusste ich doch, dass sie den ganzen Ärger bekommen würde, brächte sie mich nicht wieder heim.
Wie das Schicksal es wollte, rannte ich Deron in die Arme. Buchstäblich.
"Hallo Kleines, nicht so hastig." Das waren die ersten Worte, die der Sohn unseres Schmiedes an mich richtete. Er nahm mich mit nach Hause.
Meine Mutter bemerkte gar nicht, dass ich nicht an Marillas Seite war. So blieb der Ärger aus, was uns beide ungemein beruhigte. Den Duft von Freiheit hatte ich jedoch noch immer in der Nase.

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