Sonntag, 25. April 2010

Dein Spiel - meine Regeln

Ganndor versuchte auf Floreanna, die nicht Floreanna war, einzureden. Er sagte ihr auf den Kopf zu wer sie war und fragte sie, was sie mit "Shan'do" angestellt hätte. Floreanna gab sich unwissend und wich vor Ganndor zurück. Sie sagte immerzu, sie sei nicht Floreanna, sondern Flori. Sie schien sich an nichts zu erinnern. Und Angst lag in ihrem Blick. Angst.
Tevarion geleitete Floreanna nach draußen und redete dort wohl beruhigend auf sie ein, Ganndor folgte den beiden und ich folgte wiederum Ganndor.
Marilla hätte wohl an dieser Stelle gefragt: "Und wer folgt dir?"
Aber Marilla schob ich aus meinen Gedanken, weit weg, bis sie immer kleiner wurde und ihre Stimme verstummte.
Floreanna wurde sogleich wieder hysterisch, als sie Ganndor sah und Tevarion versuchte Ganndor auf Distanz zu halten. Als ich glaubte ungefähr zu verstehen, was Tevarion vor hatte, berührte ich Ganndor am Arm und ging mit ihm in Richtung der Pferdeställe, um dort allein mit ihm zu sprechen. Es erschien mir am wichtigsten, dass sich unser aller Gemüter ersteinmal wieder beruhigten.
Ich setzte mich auf einen Strohballen und wäre die Situation nicht so wie sie wäre; wäre Floreanna nicht aufgetaucht, dann wäre ich wohl empfänglich gewesen für die Romantik, die mit dieser Situation verwoben war. Aber ohne Floreanna wäre ich gar nicht erst dort gewesen.
Ganndor und ich berieten uns und beschlossen erst einmal ihr Spielchen - sollte es eines sein, was Ganndor stark vermutete - mitzuspielen. Nach unseren Regeln. Wir würden auf sie eingehen und zu einem passenden Moment zuschlagen.
Als wir zurück gingen, hatte ich mich fest unter Kontrolle. Ich war in eine Rolle geschlüpft, wieder einmal. So viele hatte es schon gegeben. Die verschiedenen Rollen beim Wagen, Lanea, Myramae und nun meine Größte: Vela von Wolkenstein spielt sich selbst.

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