Samstag, 31. Januar 2009

Stephan Tolnair

Die Tolnairs waren reizende Gastgeber. Den Grund des Balls habe ich nur bis heute nicht verstanden. Mir ist an dem Abend wahrlich nichts aufgefallen, was an Stephan Tolnair feiernswert gewesen wäre.
Sein Aussehen war sehr durchschnittlich, ebenso wie sein Humor, sein Auftreten, seine Ausstrahlung und sein Intellekt.
Überhaupt fiel mir niemand auf, der aus der Menge herausstach.
Ich spürte die Blicke der jungen Männer auf mir liegen und fühlte mich mal mehr und mal weniger wohl dabei.
Einige forderten zum Tanze auf. Ich ließ es über mich ergehen und fragte mich insgeheim, warum dieses Gehabe unbedingt nötig war.
Ich sehnte mich zurück nach meinen Büchern. Nach einem Ort, wo ich wieder ich selbst sein konnte. Und nach dem Moment, aus der Kutsche auszusteigen.
Doch bis es soweit war, sah ich noch einige Male, wie meine Mutter erst einen Blick zu mir und dann zu Stephan warf, ehe sie sich angeregt mit Frau Tolnair zu unterhalten begann.

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